Wassersäule – beim Zelt das Maß für Wasserdichtigkeit

Bei jeder Zeltbeschreibung findest du als Maß für die Wasserdichtigkeit einen Wert, der Wassersäule genannt wird. Das hat praktische Gründe, denn um den Wert zu ermitteln, werden ganz einfach 10cm² vom Zeltmaterial unter einen Messzylinder gespannt und der Zylinder wird mit Wasser aufgefüllt. Genau bei jenem Wert, wo das Wasser durch das Material des Zeltes tropft, ist der relevante Wert für die Wassersäule.

Messung Wassersäule

Als wasserdicht gemäß DIN Norm wird in Deutschland ein Zeltobermaterial mit einer Wassersäule ab 1500 mm bezeichnet sowie Zeltböden ab 2000 mm. Es werden immer Werte einerseits für das Außenzelt und andererseits für den Boden angegeben. Speziell beim Zeltboden sollte die Wassersäule ruhig etwas höher sein, da hier durch das Gewicht der Schlafenden mitunter ein stärkerer Druck auf den nassen Untergrund ausgeübt wird.

Wassersäule und Beschichtung

Neben der Wassersäule ist aber vor allem die Langlebigkeit der Beschichtung ausschlaggebend, sprich ob das Zelt seine Anfangswerte auch später noch halten kann. In der Regel gibt es die PU (Polyurethan) Beschichtung, die an sich hochwertig ist, aber eher für den selteneren Zeltgebrauch in gemäßigteren Klimaten zu empfehlen ist. Für den harten bzw. Dauereinsatz ist eher eine SI (Silikon) Beschichtung zu empfehlen, da diese widerstandsfähiger ist.

Weitere entscheidende Faktoren der Wasserdichte

Neben der Beschichtung und der Wassersäule selbst, kommt es auch auf die Nähte an. Nur wenn diese versiegelt werden oder sich, wie im Falle von aufquellenden Baumwollnähten, bei Nässe selbst abdichten, kann garantiert werden, dass auch an den Nahtstellen kein Wasser eindringt. Zeltnähte können beispielsweise getaped werden, um sie zu versiegeln. Mit dem Auftragen eines Nahtdichters kann bei Baumwollnähten ebenfalls nachgeholfen werden. Das wiederholte Auftragen solch eines transparenten, waschbaren Klebers empfiehlt sich vor allem, wenn das Zelt schon viele Jahre in Gebrauch ist.

Ein kleiner Tipp am Rande: Bei zweischichtigen Zelten ist immer darauf zu achten, dass das Außenzelt das Innenzelt gut überdeckt, denn werden diese nicht sorgfältig aufgebaut, können Stellen des Innenzelts freiliegen, bei denen Wasser eintreten kann. Wird das Zelt jedoch ordnungsgemäß aufgebaut und gut abgespannt, muss man sich auch darüber keine Gedanken machen.